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Bayrischer Wald 2019

Auf Tour
Willkommen zu meiner Motorradtour 2019
Das Ziel war in diesem Jahr der Bayrische Wald. Dieses Mal war ich nicht auf einem Campingplatz, sondern hatte mich im Hotel Auszeit in Achslach einquartiert. Von da aus sollten meine Touren starten.


Tag 1, 27.08.2019: Anfahrt
9.00 Uhr start in Neuleiningen, erster Stau nach einem Kilometer Autobahn! Blöd!
Insgesamt zwei Pausen und 440 km abgerutscht, erstes (alkfreies) Bier in Deggendorf.
Fazit: Scheiß Autobahn, zu viel Verkehr! Die Bier am Abend im Hotel brachten Linderung.

Tag 2, 28.08.2019: Tour nach Passau
 
Vorweg: Mein Navi wollte mich, wie schon oftmals vorher, verarschen und  mich immer wieder zu dem ein und selben Punkt schicken. Nix mit geführter Rundreise, die Zeit zum Ausarbeiten hätte ich mir zu Hause sparen können.
 
Doch nicht mit mir: Zielangabe Passau. Bevorzugt: Kurve und kleine Straßen. Ausgenommen: Autobahnen. So hat das letztendlich auch mit dem Navi geklappt, obwohl viele Baustellen mir den Tag versauen wollten.

Passau, eine wunderschöne Stadt.  Dementsprechend auch touristisch erschlossen: Busse und Ausflugsdampfer, soweit das Auge reicht.
 
 
Die Hitze macht mir in meinem Motoradoutfit zu schaffen, aber zwei Stunden bin ich dann doch zum Sightseeing geblieben, inklusive Besuch im Café.
 
Fazit: knapp 300 km, ich war danach ziemlich platt. Werde definitiv wieder kommen, dann aber "leicht bekleidet".

Tag 3, 29.09.2019: Die Waldbahn
 
Ich wollte mal was anderes, als ständig nur auf dem Bock zu hocken. So bin ich denn zarte 4,5 km an den nächsten Bahnhof in Gotteszell getappt, Eisenbahn war angesagt.
Dies Strecke war einfach zu laufen, leider auch ein schönes Stück an der Strasse entlang. Die Waldbahn war absolut pünktlich, Privatbahn eben . Geht doch!

Ziel war Bayerisch Eisenstein. Dort angekommen investierte ich erst Mal 6.-€ für das Localbahnmuseum, für einen Bahnfreak wie mich, ein Muss!
Anschließend mussten Kalorien verbrannt weden: Der Rundweg zum Hochfelsen sollte es richten. Mit dem Taschen-GPS konnte ich diesen auch finden und musste feststellen, dass dieses Gebiet für den Publikumsverkehr eigentlich gesperrt war. Doof, dass man diese Warnungen nur sieht, wenn man den Rundweg von der anderen Seite angeht.
Was im heimischen Pfälzerwald leider Seltenheit ist, findet sich hier massenweise: Essbare Pilze. Und ich hatte kein Kochgeschirr im Gepäck. Also stehen lassen!
 

Fazit: Ein gelungener Tag. Diese Gegend lädt ein, auch mal die großen Rundtouren von ca. 25km zu laufen. Was mich am Schluß aber trotzdem etwas störte, waren die 4,5 km vom Bahnhof wieder zurück ans Hotel. Alles in allem waren dann 15 Fußkilometer auf dem Tacho!
 

Tag 4, 30.08.2019: Geocaching oder Schloß Egg
 
Ich hatte mir einige Caches rausgeschrieben, die ich mit dem Motorrad abfahren und loggen wollte. Leider brach ich diese Sache ab, weil einfach zu viele Leute (Muggels) unterwegs waren. Also nach Deggendorf, weil der Magen Aufmerksamkeit haben wollte. Dem kam ich am Luitpoldplatz auch nach. Dort traf ich zwei Biker aus GG, und die Idee, zum Schloss Egg zu fahren war geboren.
 
Mit 5.-€ Eintritt gab es ne Führung, meine zwei neuen Bekannten machten sich da schon aus dem Staub. Seltsam.
 
Fazit: Schloß Egg ist ein Besuch wert, der Turm kann bestiegen werden, allerdings sind die Gänge ganz schön schmal. Für Leute mit Komfortfiguren erschwert.
 Außerdem habe ich mir zwei Mal den Mörser an einem der Türrahmen angekloppt, vermutlich waren die Leute früher doch kleiner, wie ich vermutete!
Schloss Egg

Tag 5, 31.08.2019: Der Baumwipfelpfad
 
Die Tour zum ca. 50 km entfernten Baumwipfelpfad spulte die BMW in gewohnt lässiger Weise runter. Da ich aus vergangen Tagen gelernt hatte, hatte ich nun auch vernünftiges Schuhwerk am Start und musste den Baumwipfelpfad nicht mit den (guten) Motorradstiefeln besteigen.
 
Zunächst musste ich 9,50 € berappen, aber vorweg genommen: Das war es echt wert. Zunächst ging es über einen ca. 1,5 km langen und zwischen 8m und 25m hohem (Holz)Weg hin zum 44m hohem Aussichtsturm. Die Aussichten einfach grandios und sicherlich einer der Höhepunkte meiner Tour.
 
Anschließend bin ich noch kurz (dachte ich) die paar Meter (also ca. 6000) in den Wildpark und war dann auch schon nach zwei Stunden wieder am Motorrad. Tiere habe ich keine geknipst, ich finde Tiere in Gefangenschaft bedrückend. Aber hier muß ich sagen, die Gehege sind üppig, so waren auch nicht alle Einwohner zu sehen (einen Elch übersehen muß man erst mal können, ich kann das!!).
Fazit: Absolut sehenswert. Die hiesige Gastronomie bietet einiges zu fairen Preisen, das Tiergehege kostet nicht mal Eintritt. Alles super, oder?

Tag 6, 01.09.2019 Pilsen
Woher kommt mein Pils? Aus dem Faß, ganz klar. Wer hat es reingebracht? Der Brauer, ganz klar! Woher weiss der wie? Na klar, weil die in Pilsen das vorgemacht haben, so um 1842...
 
Genug Geschwafel, mein Ziel also Pilsen. Für die Hinfahrt hatte ich mich über Furth im Wald entschieden, was letztendlich einer recht trostlose Fahrt war, zumindest die Kilometer in der Tschechei. Zudem musste ich in die Stadt durch ein recht garstiges Industriegebiet einfahren, so kam es mir zumindest vor. Nix für’s Auge.
 
So fuhr ich so lange, bis ich ein Schild finden konnte, welches das Zentrum auswies. Zumindest eines, welches auch ich entziffern konnte. Ja, mein tschechisch ist nicht das Beste, strebt so gegen Null.
 
Ein Parkplatz wurde auch gleich gefunden, und so konnte meine Erkundung losgehen. Glücklicherweise hatte ich so 300m vom Marktplatz geparkt, so dass ich der Hitze nicht zum Opfer fiel. Jaja, die Motorradkluft halt. Jacke und Helm im Koffer, aber die Hose eben am Mann.
 
Nach einem gepflegtem Rundgang musste ich den Standort der Pilsener Urquell Brauerei ausmachen und stellte fest: Zu weit zum Laufen…
 
Tja, was soll ich sagen, dumm gelaufen: Erst falsche Einfahrt genommen, schon stand ich auf Betriebsgelände, Besucherareal gefunden, leider ein Bierfest. Nix für einen, der auf Alkohol verzichten möchte, zumindes wenn ich mit dem Bike unterwegs bin. Außerdem hatte ich keine Eurönchen für Krönchen getauscht und Kreditkarte wollten sie an dem Tag nicht. Besucherzentrum auch voll.
 
Hier war also nix zu holen, außer ein paar Fotos…

Tag 7, 02.09.2019: Regensburg
 
Endlich war es soweit, ich hatte meine erste Regenschlacht. Schön, da konnte ich doch gleich mal die neue Regenkombination aus Jacke und Hose testen, ob’s was taugt. Tat es. Ein gute Investition und es zeigt sich mal wieder: Lieber ein paar Euros mehr investieren.
 
Nach ca. einer Stunde war der nasse Spuk dann auch vorbei, freie Fahrt für freie Bürger!
 
Dann war ich auch in Regensburg angekommen, eine Fahrt ohne Autobahn und durch interessante Orte, wie zum Beispiel Falkenstein.
Eine schöne Stadt im Kern, außerhalb eher der Großstadtflair mit seinen Baumärkten und Shoppingcentern.
Parken will hier gelernt sein, der Knöllchensheriff ist mir mehrmals begegnet, jederzeit bereit, einen seiner teuren Schüsse abzufeuern. Mir blieb das erspart, weil mich ein Anwohner beim ersten „Parkversuch“ gleich warnte.
Was mir noch aufgefallen ist, sind die Fahrradrambos in der historischen Altstadt. Die fahren, als ginge es ums letzte Bier auf Erden. Da könnte der Sheriff auch mal eingreifen.
Fazit: Eine schöne Altstadt, die leider durch sehr vielen Baustellen, gerade an historischen Gebäuden, auffällt. Der Dom ist allemal sehenswert, auch wenn der Domschatz erheblich kleiner ist, als der beispielsweise im Dom zu Speyer. Auch hier gilt: Wiederkommen in geeigneter Montur. Trotz Wechsel der Schuhe war es trotzdem eine sehr anstrengende Sache, in Mopedklamotten auf Wanderschaft zu gehen.

Tag 8, 03.09.2019: Der König des Bayrischen Waldes
So nennt man hier den Großen Arber mit seinen  1455,5m. Selbst gemessen habe ich nicht, aber man darf den Schildern trauen, die überall darauf hinweisen.
Die 50km Fahrt zum Bayrischen  Berg der Bayrischen Berge war sehr angenehm, obwohl ein Temperatursturz von 15° zu verzeichnen war. Gut, dass ich im Besitz von Thermofutter für die Motorradklamotten bin. Schlecht, dass das Zeug im Schrank zu Hause in der Pfalz liegen.
Dennoch hatte ich voller Schwung in den Hüften den Berg erreicht und durfte sogar umsonst parken. Ja, der Bikerbonus.
Ticket (11.-€) für die Berg-und Talfahrt geschossen und aufi in die Seilbahn!
Nebenbei bemerkt: Ich liebe das Gondeln!
Oben angekommen, habe ich dann eine schicke Runde auf dem Berg gemacht mit einer wirklich geilen Aussicht. Ich hatte ja bestes Wetter dazu.
Café im Schutzhaus war leider überfüllt, aber den gönnte ich mir im Tal!

Tag 9, 04.09.2019: Ab nach Hause und ein Fazit
So schnell ging die Zeit vorbei. Ich bin morgens um 4.00 gestartet, um dem Verkehr rund um Nürnberg zu entgehen. Dies gelang auch, jedoch habe ich mir fast wertvolle Weichteile abgefroren und bin verliebt in meine Heizgriffe!

Für Statistiker:
  • 2040 km gefahren, davon ca. 1200 im Bayrischen Wald
  • keine technischen Probleme, die BMW ein treuer Begleiter
  • keine heiklen Situationen mit dem Motorrad, das war in vergangenen Jahren nicht immer so
  • nette Leute kennen gelernt

Die Tour war auf jeden Fall gelungen, auch wenn die An- und Abfahrt nervig war. Autobahn eben, total übelastet. Für mich wäre ein Tempolimit von 120 kein Problem, da wäre einiges entspannter.

Kehre ich zurück in den Bayrischen Wald?
Klares JA!
Aber unter anderen Vorrausetzungen:
  • kleineres Hotel / Pension, nicht so unpersönlich (Zimmer waren top, Essen war gut, Blitzblank und sauber, aber eben unpersönlich, weil zu groß)
  • Unterkunft in einer Ortschaft mit Bus-Zuganbindung
  • Motorradurlaub oder Wanderurlaub, nicht beides.

Mitwirkende:
  • BMW R1200R
  • Ich
  • Die Moser Liesl
  • Viele Stechmücken

Interesse, mal mitzutouren?
Alles ist möglch!
Ich danke für Dein Interesse, möge der Belag unter Dir stets griffig sein.
Martin, September 2019


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